Die Wut in der Britzer Straße auf den Immobilienkonzern Deutsche Wohnen ist groß: In der Wohnsiedlung in Mariendorf-Ost fielen im November 2023 mitten im Winter wochenlang die Heizungen aus. Die Mieter*innen saßen teilweise bei 11 Grad in ihren Wohnungen – fast so kalt wie in ihren Kühlschränken.
Die Deutsche Wohnen, die mittlerweile zum Wohnungskonzern Vonovia gehört, unternahm wochenlang nichts, um die Heizungen zu reparieren. Hinzu kommen andere eklatante Mängel: Schimmel an den Wänden, Feuchtigkeit in den Wohnungen, Wasser in den Kellern und der Tiefgarage, marode Spielplätze, undichte Dächer, Fenster und Türen. Individuelle Mängelmeldungen landen nach Erfahrung der Mieter*innen irgendwo im Nirvana. Jahrelang passierte nichts.
Deshalb haben sich die Mieter*innen als Teil der Mieterinitiative Mariendorf-Ost (MiMO), welche durch das Kiezprojekt unterstützt wird, nun zusammengeschlossen und in der Siedlung eine Kundgebung auf die Beine gestellt. Mit dieser Aktion geht die MiMO erstmals an die Öffentlichkeit. Sie fordert von der Deutsche Wohnen, dass alle Mängel endlich beseitigt werden.
Auf den selbst gebastelten Schildern bei der Kundgebungen stehen klare Ansagen an den Wohnungskonzern: „Schimmelnde Wände für eure Dividende“ oder „Deutsche Wohnen, Vonovia = Pest & Cholera“. Die Schilder wurden bei einem Treffen wenige Tage vor der Kundgebung gemeinsam gemalt. Auch diese Aktion hat dazu beigetragen, dass sich die Mieter*innen aus der Britzer Straße mit ihren Problemen nicht alleine fühlen.
Ein von der MiMO geschriebener Brandbrief, in dem alle Mängel aufgelistet werden, wird zum Unterschreiben herumgereicht. Hier zögert niemand, die eigene Unterschrift zu setzen. Auch aus der benachbarten Rixdorfer Straße, dem Dardanellenweg und dem Imbrosweg sind solidarische Nachbar*innen anwesend. Sie wissen: je größer die Kundgebung, desto höher der öffentliche Druck.
Auch andere Mietinitiativen aus dem Bezirk sind anwesend und sprechen ihre Unterstützung aus. Als Vertreter der LINKEN Tempelhof-Schöneberg spricht Harald Gindra. Die Forderungen an die Deutsche Wohnen sind klar: Mängel beseitigen und zwar sofort!
Die Berliner Zeitung und die Berliner Morgenpost berichteten über die Kundgebung.